Risiko Wesenstest?

Auf die Sinnhaftigkeit eines Wesenstest möchte ich an dieser Stelle nicht eingehen, das steht auf einem anderen Blatt Papier. Dazu gibt es ganz unterschiedliche Auffassungen.

 

Fakt ist jedoch, dass in fast allen Bundesländern Deutschlands, bestimmte Hunde zum Wesenstest müssen. Dieses betrifft vorrangig die sogenannten Listenhunde.

Aber auch Hunde, die durch Beißvorfälle aktenkundig wurden, müssen oft bei den entsprechenden Behörden vorstellig werden.

 

Für das Bestehen des Wesenstests ist eine gute Vorbereitung maßgebend. Selbst wenn der Hund weiter nicht auffällig ist, sollten Halter und Hund sich mit dem Thema im Vorfeld beschäftigen und entsprechend vorbereiten. Ein ganz wichtiger Faktor ist die Mensch-Hund-Beziehung. Hört der Hund zum Menschen hin, ist er durch ihn beeinflussbar, abrufbar, lenkbar? Vertraut und verlässt sich der Hund auf den Menschen und reagiert somit in bedrohlichen Situationen moderat.

Aber auch einzelne Situationen die beim Test vorkommen, sollten im Vorfeld einmal durchgespielt werden. So sieht man die Reaktion des Hundes vorab und kann sich entsprechend darauf einstellen oder daran arbeiten. Durch das Üben erlangen beide ein gewisses Maß an Routine und sind somit beim Test wesentlich entspannter. Man weiß ja was auf einen zukommt... Denn ist der Mensch beim Test ruhig, überträgt sich die Stimmung entsprechend auch auf den Hund.

 

Seit ca. 20 Jahren widme ich mich diesem Thema. Ich habe sehr viele Tierheimhunde auf den Wesenstest vorbereitet und diesen gemeinsam mit ihnen absolviert und habe auch Pfleger-Hunde-Teams erfolgreich vorbereiten können.

Zudem bereite ich regelmäßig Privatkunden und ihre Hunde auf den Wesenstest vor.

Das Spektrum ist groß: Von Listenhunde-Besitzern, die einfach nur durch ein paar Trainingsstunden etwas mehr Sicherheit bekommen möchten. Bis hin zu Hundebesitzern, dessen Hund bei einem schweren Beschädigungsbeiß-Vorfall beteiligt war.

Die Voraussetzungen bei den Tierheimschützlingen sind genauso unterschiedlich gelagert, von einfach bis schwierig. Schwierig aufgrund ihrer Vergangenheit, bedingt in etwa durch reizarme Aufzucht oder sogar bis hin zum Missbrauch bzw. Ausnutzen der Tiere für dubiose Zwecke von zwielichtigen Gestalten.

Aber auch in schwierigeren Fällen, können die Hunde durch Resozialisierungsarbeit, Geduld, Liebe und kompetente Menschen, den Wesenstest mit Erfolg bestehen.

 

Mein Appell an alle Hundebesitzer, die das Thema Wesenstest betrifft, investieren Sie etwas Zeit und Geld im Vorfeld, um nicht im Nachhinein den großen Schreck zu erleben. Das Nichtbestehen des Wesenstests kann je nach Bundesland und Gemeinde unterschiedliche Folgen mit sich führen.

Eine der schlimmsten ist, dass der Hund ins Tierheim eingezogen wird und man ihn nicht mehr zurückbekommt.

Hier kommt erschwerend hinzu, dass wahrlich genug Listenhunde bereits in deutschen Tierheimen sitzen, die sehnsüchtig auf ihren neuen Menschen warten.

Manchmal bekommen Hund und Besitzer noch eine zweite Chance, aber unter erschwerten Bedingungen:

z.B. der Hund verbleibt im Tierheim, der Besitzer darf dort mit ihm trainieren und darf nach ein paar Monaten den Test wiederholen. Für Hund und Mensch sind diese Szenarien mit Trennung, Verlust, Leid aber auch Kosten verbunden.

 

Deswegen mein Ratschlag, bereiten Sie sich entsprechend vor. Oftmals genügen einige Stunden, um dem Wesenstest sicher entgegenzusehen.

Ich würde mich sehr freuen, Sie bei den Vorbereitungen unterstützen zu dürfen. Nutzen Sie meine profunden Kenntnisse in diesem Bereich.